Wer war Prof. Wagner?
Karl Willy Wagner wurde 1883 in Friedrichsdorf geboren. Die ersten Lebensjahre wohnte er mit seinen Eltern bei der Witwe des bereits jung verstorbenen Philipp Reis zur Miete. Nach Mechanikerausbildung und Studium der Elektrotechnik folgten verschiedene Forschungsaufträge im In- und Ausland. Bereits im Alter von 29 Jahren habilitierte sich Wagner an der TH Berlin.
Der Schwerpunkt seiner wissenschaftlichen Arbeit lag im Bereich der elektromagnetischen Wellen. Mit seiner Erfindung der Siebkettentechnik, einem Frequenzfilter, entwickelte er entscheidend die Bereiche Rundfunk, Fernsehen und Telefonübertragung weiter.
Wagner gründete das Heinrich-Hertz-Institut für Schwingungsübertragung in Berlin, kehrte jedoch in den Jahren des zweiten Weltkriegs in seine Heimatstadt zurück. Der international anerkannte Friedrichsdorfer Wissenschaftler bekleidete zahlreiche Ämter und begründete die Universität in Mainz mit. Als engagierter Friedrichsdorfer Bürger setzte er sich für die hugenottische Tradition, den Erhalt des Philipp-Reis-Hauses als Gedenkstätte und nicht zuletzt als Zwiebackfabrikant ein.
Ihm wurden im Laufe seines Lebens etliche Ehrenwürden verliehen. In seinem Todesjahr das große Verdienstkreuz mit Stern der Bundesrepublik Deutschland. In seinem Haus in der Hugenottenstraße 61 erlag Prof. Karl Willy Wagner 1953 im Alter von 70 Jahren einem Herzinfarkt und wurde auf dem Friedrichsdorfer Friedhof unter der großen Anteilnahme von 500 Trauergästen beigesetzt.